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Eine unserer Mitarbeiterinnen meistert den Megamarsch

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Die Gelsenkirchenerin Christiane Kürten (Mitte) hat beim Megamarsch mitgemacht und nach 19 Stunden das Ziel erreicht. Foto: Megamarsch

Über diese Medaille konnte sich Christiane Kürten im Ziel freuen. Foto: Christiane Kürten / Privat

Gelsenkirchen-Horst. Christiane Kürten aus Horst hat beim Megamarsch durchs Ruhrgebiet mitgemacht – und als eine von 328 das Ziel erreicht. Das waren ihre Eindrücke.

Die Strapazen der vergangenen Tage sind Christiane Kürten nicht anzumerken, als wir sie in ihrer Mittagspause treffen. Dabei hat die 49-Jährige Zimmerassistentin eines Gelsenkirchener Orthopäden am vergangenen Wochenende 100 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Beim Megamarsch ging es für sie 19 Stunden lang von Essen aus quer durchs Ruhrgebiet.

1046 Mutige marschierten am vergangenen Samstag zwischen 16 und 16.30 Uhr an der Hallostraße in Essen in kleinen Gruppen los. Mit Christiane Kürten liefen ihr Mann und vier Freunde. Sie hatten auch gemeinsam einen Rucksack mit allem gepackt, das sie in den kommenden Stunden brauchen oder brauchen könnten: Getränke, Regenjacken, T-Shirts zum Wechseln, lange Hosen, Ersatzschuhe, Magnesium gegen Muskelkater, Mückenspray, Blasenpflaster, Sonnencreme, Stirnlampen, Schokolade,... „Unvorbereitet würde ich mir so etwas nicht zutrauen“, sagt die Marathonläuferin, die sich vor dem Marsch im Internet darüber informiert hat, was sie erwartet.

Nächstes Ziel: New York City
Nach dem Megamarsch ruht sich Christiane Kürten nur kurz aus. Schon am Samstag will sie ihr Training für den New-York-City-Marathon am 3. November aufnehmen. Bereits vor zehn Jahren war die Gelsenkirchenerin im Big Apple gestartet, in diesem Jahr hat sie erneut einen der begehrten Startplätze bekommen. 2018 erreichten bei dem Lauf, der zu den teilnehmerreichsten der Welt zählt, 52.813 Läufer das Ziel. Die durchschnittliche Zeit lag bei 4.40 Stunden und damit über Christiane Kürtens Bestzeit von 4.15 Stunden

Und auch die Strecke hatten sie und ihr Mann vorher erkundet: Im Training waren sie zusammen den 37 Kilometer langen mittleren Teil und das Endstück über 30 Kilometer abgelaufen. Als Härtetest vor dem eigentlichen Event quasi.

Verregneter Start und Unwetterwarnung

Die Aufregung am großen Tag war trotzdem groß – auch, weil Unwetter vorhergesagt waren. Nach einem kräftigen Regenguss gleich nach dem Start besserte sich das Wetter aber und die Läufer konnten ihre Wanderung bis zum Einbruch der Dunkelheit genießen. Dann hieß es: Stirnlampen aufsetzen und weiter. „Als ich mich dann umgedreht habe, sah es aus wie Hunderte Glühwürmchen, die durch die Nacht laufen“, schildert Kürten die noch frischen Eindrücke. Bei der Orientierung half den Nachtwanderern neben Kreidepfeilen auf dem Boden auch eine App mit GPS.

Ein Teilstück, das durch einen finsteren Wald führte, war für einige der Starter eine der größeren Herausforderungen. „Der Veranstalter hatte vorher gesagt, dass wir nicht alleine gehen sollen“, erzählt Kürten. Sie habe sich aber nie unsicher gefühlt. „Als wir einmal nicht wussten, wo wir lang müssen, kamen sofort Malteser auf Motorrädern und haben uns geholfen“, erinnert sie sich.

Christiane Kürten bei der Arbeit. Schon einen Tag nach dem Lauf stand sie wieder in der Orthopädiepraxis. Foto: Joachim Kleine-Büning / Funke Foto Services GmbH

Die Sanitäter begleiteten die Sportler während des gesamten Laufes. Außerdem konnten sie sich in regelmäßigen Abständen an Verpflegungsstationen mit Kohlenhydraten und Getränken versorgen. „Das war immer ein Highlight, weil alle geklatscht haben, wenn man dort ankam“, sagt Kürten. Denn anders als beim Marathon seien statt Fans nur Angehörige der Läufer an der Strecke gewesen, um die Wanderer anzufeuern. „Einige haben wir aber immer wieder getroffen. Es war am Ende wie eine große Familie“, schwärmt sie.

Nur 320 von 1046 erreichten das Ziel

Trotz der Anstrengung sei die Zeit schnell vergangen. Auch, weil die Stimmung unter den Aktiven so gut gewesen sei: „Wir haben so viele nette Leute kennengelernt, da schaut man gar nicht mehr auf die Uhr.“ Dass der Lauf dennoch eine extreme Herausforderung für die Teilnehmer war, wurde deutlich, als immer mehr abbrechen mussten. Nur 328 der Starter erreichten innerhalb von 24 Stunden tatsächlich das Ziel und erliefen sich eine Finisher-Medaille. Viele andere holten sich ihre Urkunden nach 40, 60 oder 80 Kilometern ab.

Motivierende Sprüche an den Kilometermarken begleiteten die Läufer über die Strecke. Foto: Christiane Kürten / Privat

Auch die Sechsertruppe um Christiane Kürten dezimierte sich im Verlauf der Strecke entlang an der Zeche Zollverein, dem Oberhausener Centro und dem Landschaftspark Duisburg-Nord. Die letzten beiden Mitstreiter konnten an der 80-Kilometer-Marke vor Erschöpfung nicht weiterlaufen. „Da habe ich schon eine Träne verdrückt“, sagt Kürten.

Nach dem Lauf ging es in den Garten

Ins Ziel kam sie schließlich zusammen mit ihrem Mann. „Da hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper, einfach pure Glücksgefühle“, erinnert sie sich und ihre Augen strahlen. Ein Gefühl, das noch lange anhielt. Obwohl sie die ganze Nacht durchgelaufen war, habe sie keine Müdigkeit gespürt. „Ich habe zu Hause sogar noch etwas Gartenarbeit gemacht und war am nächsten Tag pünktlich um sieben auf der Arbeit.“

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